Brisco Deutscher Pinscher

Der Deutsche Pinscher ist eine von der FCI (Nr.184, Gr.2, Sek.1) anerkannte deutsche Hunderasse.

Herkunft, Verwandtschaft und Geschichtliches

Seit Beginn der Rassehundezucht in Deutschland vor rund 100 Jahren haben sich die Pinscher kaum verändert. Schon H.G. REICHENBACH berichtet bereits 1836 von dem 'glatten Pinscher ' der als 'nette Hunderasse' in Deutschland den Mops verdrängt. Bei BECKMANN (1894) werden die glatt- und die rauhaarigen Pinscher (=Schnauzer beschrieben und bereits hier sind die glatthaarigen Pinscher wesentlich seltener als die rauhaarigen Geschwister (beide Varianten konnten in einem Wurf fallen). Hätte sich in den 1950er Jahren nicht Herr Werner Jung um die Erhaltung der Rasse bemüht und ihr zu einer neuen Blüte verholfen, wären diese ehemaligen Stallhunde heute nicht mehr vorhanden. 1958 wurde achtjähriger Pause erstmalig wieder ein Wurf gemeldet. Noch heute werden die mittlerweile getrennten Rassen gemeinsam im Pinscher -Schnauzer- Klub 1895 e.V. geführt. Die kleinere Version des deutschen Pinschers ist der Zwergpinscher (oder auch Rehpinscher). Er ist einer der Vorfahren des Dobermann.

Über die genaue Herkunft des Deutschen Pinschers weiss man wenig. Bereits seit dem vorletzten Jahrhundert wird darüber gestritten, ob Pinscher und Schnauzer von englischen Terriern abstammen oder umgekehrt. Pinscher wurden gerne zur Vertilgung von Raubzeug (Ratten und Mäuse) gehalten und waren als Stall- und Kutschenhunde um die Jahrhundertwende auf bald jedem Hof anzutreffen. Daher stammen auch Lokalbezeichnungen wie 'Stallpinscher' und 'Rattler', die zunächst wenig anziehend klingen, doch eigentlich eine Auszeichnung darstellen, sind diese kleinen, robusten, wendigen und mutigen Hunde doch in der Lage mit dem cleveren und wehrhaften Überlebenskünstler Ratte fertig zu werden. Die Pinscher sollten sich als 'Rattler' weitgehend selbst ernähren. Streunen durften die Stallhunde nicht, somit wurde auch auf die Eigenschaft der Reviertreue selektiert. Größere, rauhaarige Pinscher spielten bei den Fuhrleuten eine wichtige Rolle. Solange der Pinscher auf dem Fuhrwerk saß, konnten die Kutscher ruhig abwesend sein. Es wagte niemand Pferd und Wagen anzurühren (KRÄMER, 1993).

Kurzbeschreibung
  • bis 50 cm groß und 18 kg schwerer Hund vom Typ Pinscher.
  • Ohren: Klappohren, hoch angesetzt, V-förmig, die Ohrinnenkanten an den Wangen anliegend, nach vorn gedreht
  • Körper: glatthaarig, mittelgross, elegant, quadratisch, gute Bemuskelung, Rute: naturbelassen
  • Haar: kurz und dicht, glatt anliegend und glänzend
  • Farbe: Lackschwarz mit roten Abzeichen oder rein Rot (etwa 20 % der Hunde)

Eigenschaften
Heute ist der Pinscher ein anpassungsfähiger Familienhund der sowohl für aktive Stadtmenschen als auch für das Leben auf dem Bauernhof geeignet erscheint . Fremde können auch heute nicht unbemerkt sein Anwesen betreten, der Pinscher schlägt an - ohne jedoch ein Kläffer zu sein. Die Jagdlust ist individuell mehr oder weniger stark ausgeprägt, ebenso die Neigung zum eigenständigen Erkunden der Gemarkung. Er ist ein sparsamer Beller, sehr aufmerksam, in der Wohnung ruhig, draußen dafür sehr temperamentvoll. Gutartiger Charakter, Spiellust, Ausdauer und Widerstandsfähigkeit sprechen für seine Vielseitigkeit und machen den agilen Hund zu einem idealen Reitbegleithund, der auch im Hundesport, wie Agility, die Blicke auf sich lenkt. Pinscher sind selbständige, selbstbewusste Persönlichkeiten. Sie brauchen den Familienanschluss und wollen überall dabei sein. Sie lernen schnell und sollen, wie andere Hunde auch, von klein auf konsequent – dabei liebevoll !! - erzogen werden. Für Aktivitäten sind sie stets zu haben. Hat der Pinscher eine Aufgabe, z.B. als Bewacher des Hofes, kann er auch einmal auf seinen Spaziergang verzichten. Pinscher sind anpassungsfähige, vielseitige und 'praktische' Hunde, die zu Unrecht vergessen werden und viele Bauernhöfe und Familien begeistern können.

Deutscher Pinscher

 

Jonny Schulte  •    59597 Erwitte